Als Kreuzweg (lat.: via dolorosa) bezeichnen wir den etwa 1,5 km langen Weg, auf dem Jesus das Kreuz nach Golgatha trug. Die Heilige Jungfrau Maria besuchte oft die Orte des Leidens und Sterbens ihres göttlichen Sohnes und war somit die Erste, die den Kreuzweg beschritt. Da es aber nicht allen Christen möglich ist, ins Heilige Land zu reisen, erlaubte die Kirche, in jedem Haus Gottes 14 Stationen einzurichten, um uns den Weg des Kreuzes vor Augen zu führen.
Heutzutage ist es eine Art, eine Form der Frömmigkeit, die es den Gläubigen ermöglicht, über dem letzten schmerzhaften Weg unseres Erlösers nachzudenken. Um dies zu tun, wurden 14 Stationen in Kirchen oder auf Bergen aufgebaut.
Die Natur hat lange auf Regen gewartet. Stille, ruhige Wassertropfen fielen am Ende der Woche – 29. März – auf die Erde und die Pflanzen. Der hügelige Kreuzweg zum Kalvarienberg in Köszeg (Güns) wurde dadurch so matschig und schlammig, dass die Organisatoren die Feier in die Herz-Jesu-Kirche verlegten. Ungefähr 170 Gläubige aus dem Burgenland kamen am 30. März um 15 Uhr zusammen, um gemeinsam über den letzten Weg unseres Erlösers nachzudenken. Der Kreuzweg und die hl. Messe wurden vom kroatischen Benediktinermönch Pater Anijan Marko Mogyorósi geleitet. „Wir können uns dem Geheimnis des Kreuzweges nur durch Visionen der Liebe, durch Visionen der Freude nähern. Alles, was dort passiert ist, verkündet uns die Stärke und den Sieg der Liebe. Wir müssen diese Freude, diese Liebe auf unserem täglichen Weg erkennen“, sagte der Hauptzelebrant der hl. Messe in seiner Predigt. Die Kirchenlieder begleitete Kantor Balaž Orban auf der Orgel.
Dieses religiöse Treffen der Gläubigen aus dem Burgenland in Köszeg (Güns) wird von Jahr zu Jahr bekannter und besser besucht. Die Vereinigung sakraler Kunst der Kroaten und Ungarn aus Prisika (Prössing) und die kroatische Selbstverwaltung von Köszeg (Güns) organisierten gemeinsam diese religiöse Feier, der heuer eine gemeinsame Agape im Kroatischen Club folgte.
Foto: Marija Fülöp Huljev